Plakette 1987

Mit der Jubiläums-Plakette zum 125jährigen Bestehen des Vereins sollte das Königssilber seine Abrundung erfahren.

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In Form und Gestaltung hebt sich diese Plakette deutlich von der anderen ab. Neben dem Hinweis auf das Gründungsjahr unserer Bruderschaft und das sich daraus ergebende 125jährige Bestehen kommt auch dem Motiv eine ganz besondere Bedeutung zu. Die Plakette enthält das Kreuzherrenkloster. Vor der Entstehung des Kreuzherrenklosters befand sich in Brüggen nur eine Nikolauskapelle, die zuletzt 1467 erwähnt wird. Im Zuge der Erstürmung Brüggens durch die geldernschen Truppen um 1475 wurde diese Kapelle nieder gebrannt. Da auch die Burg Brüggen sehr gelitten hatte, wurde seinerzeit der nordwestliche Eckturm abgetragen und an dessen Stelle eine Schlosskapelle errichtet.

Die Nikolauskapelle wurde nicht wieder aufgebaut. Dafür stiftete Graf Vinzenz von Moers im Jahre 1479 ein Kreuzbrüderkloster. Er schenkte den Grund und Boden, befreite das Kloster von allen Abgaben und Diensten und verpflichtete sich, auf eigene Kosten die Kirche und einen Teil der Klostergebäude zu errichten. Am 26. April 1751 wurde das gesamte Kloster durch eine Feuersbrunst vernichtet. Durch vielfältige Spenden und Kollekten konnten bereits 1756 in der Kirche wieder Gottesdienste gefeiert werden. Wenig später wurde auch das Kloster wieder bezogen. 1802 wurde das Kloster aufgehoben, das Klostergebäude baulich mehrfach verändert und verschiedenen Zwecken zugeführt. Die Klosterkirche, ein ehemals spätgotisches Bauwerk, wurde 1804 zur Pfarrkirche und wird als solche auch bis zum heutigen Zeitpunkt genutzt. Die letzte durchgreifende bauliche Änderung hat die Kirche mit einem Erweiterungsbau im Jahre 1967 erfahren und präsentiert sich seither in diesem räumlichen Bild.

Die Motivwahl wurde deutlich von Schützenkönig Karl-Heinz Mesterom geprägt, der im Jahr 1987 als erster stellvertretender Bürgermeister eine besondere Beziehung zu diesem Gebäude hatte. Das Klostergebäude -als Rathaus und vor Jahren gleichzeitig auch als Schule, Pfarrhaus und Postamt genutzt- ist Sitz der Gemeindeverwaltung Brüggen und bildet mit der Pfarrkirche St. Nikolaus den städtebaulichen Mittelpunkt Brüggens.

Das Motiv stellt im Ausschnitt den gesamten Gebäudekomplex in einer bis zum Jahre 1933 existierenden Form dar. Ein Bild also aus einer Zeit, in der auch die Bruderschaft entstand, die -genau wie das Klostergebäude und die Pfarrkirche- in abgewandelter Form und nach Überwindung einiger Zeitgeschehnisse auch heute noch Bestand hat. Festzustellen bleibt eine historische Verbindung unserer Bruderschaft zur Kirche und zum weltlichen Leben in Brüggen.

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