Plakette 1985

Die Brüggener Burg ist eine noch heute recht bedeutende Wasserburg am Niederrhein, deren Grunddisposition noch ablesbar ist. Sie war Kern einer größeren Festungsanlage, in die auch die Stadt mit einbezogen war. Die ruinöse Hauptburg stammt aus dem 13. Jahrhundert und folgte dem Vorbild kurkölnischer Landesburgen. Sie gruppierte sich mit ihren Gebäuden um einen fast quadratischen Innenhof und wurde von drei Ecktürmen flankiert. Um 1475 stürmten geldernsche Truppen die Burg, plünderten sie aus und zerstörten sie teilweise. Von der ursprünglichen Burganlage sind neben dem östlichen Burgpalas und dem daran angrenzenden Eckturm im Südosten nur noch Reste des westlichen Wohnflügels und des Torbaus an der Südseite erhalten geblieben.

1985

Das ehemalige gotische Palasgebäude das -wie bereits erwähnt- in unserer Königskette enthalten ist, war ursprünglich zweigeschossig und schloss im zweiten Geschoss mit einem Spitzbogenfries ab. Nach der Erstürmung wurde es um ein weiteres Geschoss erhöht. Gleichzeitig wurde der angrenzende Eckturm mit Mergelstein auf 14 Meter Höhe aufgemauert. Im 17. Jahrhundert wurde der Palas durchgreifend umgestaltet bevor er jetzt -vor Einrichtung des Jagd- und Naturkundemuseums- umfassend renoviert und einer neuen Zweckbestimmung zugeführt werden konnte. Von der ehemaligen Innenausstattung ist allerdings nichts Erwähnenswertes erhalten geblieben.

Auch von der spätgotischen Zwingeranlage des ausgehenden 15. Jahrhunderts, die ursprünglich die Kernburg auf allen vier Seiten umschloss, sind heute nur noch Reste der südlichen Ringmauer und eines runden Eckturmes zu sehen. Dieser Eckturm (fälschlich heute oft als Messerturm bezeichnet) wurde auch Wasserturm genannt, weil im Untergeschoss ein Brunnen vorhanden war.

An die südliche Ringmauer grenzt im Südosten ein quadratischer Torturm an, der über dem in die Festung Brüggen führenden „Schwalmstadttor“ errichtet wurde. Dieser Torturm ist in der Königsplakette 1985 unseres Schützenbruder Arnold Gosebrink festgehalten.

Der Torturm dürfte auch aus der Zeit des zweiten Bauabschnittes im 15. Jahrhundert stammen als auch ein Wassergraben um die Burg gelegt wurde. Das Burgterrain war nur von dieser südöstlichen Seite aus zugänglich. Auf das ehemalige Vorhandensein einer Zugbrücke weist noch die an dem Torturm enthaltene Öffnung für die Rolle hin, über die eine Kette der Zugbrücke lief.

Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass das ehemalige Wirtschaftsgebäude der Burg Brüggen heute Bestandteil eines Restaurationsbetriebes sowie eines Ladenlokals ist. Unter Berücksichtigung auch der Unterbringung des Jagd- und Naturkundemuseums lässt die gesamte Nutzung die Feststellung zu, dass das Burggelände in seiner heutigen Form einen Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr darstellt, der in Brüggen eine bedeutende Rolle spielt.

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