Ein weiteres historisches Bauwerk ist die Rochus Kapelle, die sich an der Ecke Hochstraße / Herrenlandstraße auf dem Terrain des ehemaligen Friedhofes befindet. Ein Motiv, das unser Schützenbruder Toni Simons -langjähriger Anwohner der Herrenlandstraße- für seine Königsplakette 1983 gewählt hat.
Eine historische, urkundlich belegte Beschreibung dieser Kapelle fehlt. Das, was an dieser Stelle beschrieben wird, ist aus Überlieferungen zusammengestellt und lässt auch Vermutungen nicht außer Betracht.
Die Rochus Kapelle, ein kleiner gotischer Ziegelbau aus dem Jahre 1634 wurde im Jahre 1855 schlecht, jedoch so erneuert, dass am 16. August 1856 darin wieder zum ersten Male nach Aufhebung des Klosters die heilige Messe gelesen werden konnte.
Es liegt die Vermutung nahe, dass die Rochus Kapelle als so genannte Pestkapelle erbaut worden ist. Der heilige Rochus nämlich ist einer der volkstümlichen Heiligen und gilt neben dem heiligen Sebastianus als der eigentliche Pestpatron. Seine Verehrung fand weiteste Verbreitung; seine Fürbitte ist hilfreich bei Pest, Cholera, Epidemien, Viehseuchen u. a.
Aus Schriften ist bekannt, dass Jahre vor dem Bau der Kapelle in diesem Landstrich die Pest herrschte und Deutschland auch von einer schrecklichen Viehseuche heimgesucht wurde, die auch in hiesiger Gegend sehr viel Vieh hinwegraffte.
Nach offizieller Anerkennung des heiligen Rochus durch die Kirche entstanden überall auch nach ihm benannte Spitäler. Nicht nur dies sondern auch die räumliche Verbindung zur Rochus Kapelle dürften zur Namensfindung des St. Rochus Hospitals (1896 – 1965) geführt haben.
Seit August 2009 strahlt die Rochus-Kapelle nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wieder mit frischem Glanz. Im Rahmen einer ökumenischen Feierstunde wurde die Kapelle als ein Ort, wo Hilfesuchende Trost finden sollen, zurückgegeben.