Plakette 1979

Mehr als dreihundert Jahre haben in Brüggen Kreuzbrüder oder Kreuzherren seelsorgerisch gearbeitet. Graf Vinzenz von Moers gab ihnen 1479 die Erlaubnis und die Mittel, hier ein Kloster zu bauen. An anderer Stelle dieser Internetseiten ist zu lesen, dass das Wirken der Kreuzherren in Brüggen noch bis in die heutige Zeit -zumindest von der Gebäudesubstanz zu beurteilen- Spuren hinterlässt. Es lag daher nahe, auch das Wappen der Kreuzherren in unsere Königskette einzubeziehen. Diese Aufgabe hat sich unser Schützenkönig Wolfgang Terporten im Jahre 1979 zu Eigen gemacht.

1979

Der Orden vom Heiligen Kreuz wurde zur Zeit der Kreuzzüge, vermutlich 1211, vom Lüttichen Domherrn Theodorus von Celles in Huy an der Maas (Belgien) gegründet. Seine Aufgaben waren in erster Linie die Seelsorge und die Betreuung Armer und Kranker und vorbeiziehender Pilger. In der Nähe ihrer Klöster standen meistens Gästehäuser oder Spitäler. Das rotweiße Kreuz (senkrechter Balken weiß, waagerechter Balken rot) auf ihrer Kleidung symbolisierte besonders die Sorge für die bedürftigen Menschen.

Die Form dieses Kreuzes ist sehr alt. Nicht nur im heiligen Land sondern auch in Rom gibt es Darstellungen davon auf Gegenständen und Wänden aus den ersten Jahrhunderten. Roter und weißer Kreuzbalken deuten aber auch hin auf Blut und Wasser aus der durchgestoßenen Seite des Gekreuzigten: Blut und Wasser als Zeichen der Hingabe. Die Kreuzbrüder haben sich dem Gekreuzigten verschrieben. „Das was des Kreuzes ist“ sollte zur Überschrift ihres Lebens werden. In cruce salus – im Kreuz ist das Heil. So trugen sie das Zeichen des Kreuzes auf ihrem Gewand und in ihrem Wappen. Das Wappen zeigte außerdem ein von zwei gekreuzten Pfeilen durchbohrtes Herz, das von drei Rosen gekrönt wird. Die ursprüngliche Bedeutung dieser Darstellung ist ungewiss. Aber es liegt nahe, bei dem Herzen an die Erlöserliebe des Herrn zu denken, die ja in einem Kreuzestod deutlich zum Ausdruck kommt und nach dem Schriftwort: „Niemand hat eine größere Liebe, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde.“
Die drei Rosen könnten die Antwort der Kreuzbrüder darstellen auf diese Liebe des Herrn in der Befolgung der drei evangelischen Räte durch das Ordnungsgelübde des Gehorsams, der Armut und der Keuschheit.

Das Brüggener Kreuzherrenwappen wird heute im Briefkopf der Pfarrgemeinde St. Nikolaus geführt als Erinnerung an das frühere Kloster und seine Mönche, die unseren Vorfahren den Glauben verkündeten.

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