Schon bei den ersten Planungen mussten die Verantwortlichen feststellen, dass das diesjährige Schützenfest und die damit verbundenen Feierlichkeiten zum 150-jährigen Vereinsjubiläum sowie die Bezirksfahnenschwenkermeisterschaften, das Bezirksvogelschiessen und der große Festumzug mit allen Bruderschaften des Bezirksverbandes Schwalmtal-Brüggen ohne die Hilfe weiterer Vereine und Institutionen werden zu planen noch durchzuführen sein wird.
Zunächst wurde im Vorstand ein Ablaufplan für die Feierlichkeiten erarbeitet. Diese sahen zum Schützenfestauftakt am Freitag ein Festbankett zum 150-jährigen Vereinsjubiläum und als Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten einen Großen Zapfenstreich auf dem Gelände der Burg Brüggen vor. Am Samstag sollten tagsüber die Feierlichkeiten zum Bezirksschützenfest 2011 stattfinden, bevor man ab Samstagabend in das übliche Schützenfestprogramm einsteigen würde.
Um die Umsetzung dieses Grobkonzeptes zu ermöglichen wurden Arbeitsgruppen gebildet. Ein Team um den Ehrenvorsitzenden Erich Scholz kümmerte sich um die Erstellung einer Festchronik.
Der stellvertretende Brudermeister Winfried Kopp koordinierte die Planungen zum Großen Zapfenstreich. Major Detlef Bußmann fiel die Aufgabe zu, den Festumzug mit 1.000 erwarteten Teilnehmern vorzubereiten. Jungschützenmeisterin Anne Kopp war für die Vorbereitungen der Bezirksfahnenschwenkermeisterschaften und die Bewirtung der Damen beim Bezirksvogelschuss verantwortlich. Geschäftsführer Hartmut Hommen übernahm die Vorbereitung und Durchführung der Bezirksversammlung, die am 18. März 2011 im Anschluss an eine Messfeier in der Pfarrkirche St. Nikolaus im Brüggener Pfarrheim durchgeführt wurde.
Um die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen zu koordinieren waren zahlreiche Besprechungen erforderlich. Neben Versammlungen des erweiterten und des geschäftsführenden Vorstands wurden hierzu auch Abstimmungsgespräche mit dem Bezirksverband Schwalmtal-Brüggen sowie Verantwortlichen der Kreispolizeibehörde Viersen, des Ordnungsamtes der Gemeinde Brüggen sowie der Ortsverbände der Freiwilligen Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes erforderlich. In die Planungen wurden auch die Freunde der St. Petri Bruderschaft Oebel-Gelagweg einbezogen, da diese im Jahr 2012 ebenfalls zum Vereinsjubiläum das Bezirksschützenfest ausrichten werden.
Die Vielzahl der einzelnen Aufgaben kann hier nur skizziert werden. Im Ergebnis kann jedoch festgestellt werden, dass an den Vorbereitungen viele Menschen mit hohem Engagement gearbeitet haben.
Exemplarisch für die vielen Hürden, die zu nehmen waren, sei hier das Schützenfestplakat 2011 erwähnt. Traditionell erscheint hier das Festprogramm im Hochformat. Durch die Feierlichkeiten zum Vereinsjubiläum und das Bezirksschützenfest gab es jedoch deutlich mehr Programmpunkte. Das Plakat wäre kaum mehr lesbar gewesen. Der Vorstand stand vor der Frage, wesentliche Programmpunkte im Plakat wegzulassen. Über Nacht hatte dann jedoch „Layouter“ Carsten Scholz die Lösung gefunden. Plakat im Querformat aufbauen und alle Programmpunkte finden Platz. Diese recht schlichte Lösung musste erst einmal sacken, denn Brüggener Schützenfestplakate hatten immer ein Hochformat. Im Ergebnis letztlich genau die richtige Lösung und das Schützenfestplakat 201 im Querformat fand viel Beachtung.
So konnten durch viele Helfer und viele gute Ideen alle großen und kleinen Probleme und Hürden beseitigt werden. Auf Grundlage dieser Vorbereitungen wurden die erforderlichen Erlaubnisse durch die Genehmigungsbehörden erteilt.
Die St. Nikolaus Bruderschaft Brüggen 1861 e. V. war für das Schützenfest 2011 gerüstet.
Die Königsresidenz wurde in diesem Jahr auf dem Hagenkreuzweg errichtet. Die Majestäten konnten eine starke Kränzergemeinschaft um sich versammeln und so wurden lange vor dem Schützenfesttermin zahlreiche Papierrosen vorbereitet. Ein großer Königsbogen war geplant und vorbereitet worden. In der Woche vor dem Schützenfest standen am Königsbogen die üblichen Arbeiten auf dem Programm. Tannengrün schlagen, zur Verarbeitung vorbereiten, die Bogenteile kränzen, Bogen aufstellen, Rosen am Bogen befestigen, Birken und Fichten schlagen, usw. usw.
Auch rund um die Wachlokale der Züge und am Festzelt und am Schießplatz liefen die Kränzerarbeiten auf Hochtouren. Am Donnerstag wurde am Festzelt durch die Roten Husaren der Kirmesmaien errichtet.
Zum Abschluss der Kränzerarbeiten wurde am Donnerstagabend traditionell der Königsbogen aufgesucht. Zur Überraschung Vieler kamen die Schützen dabei nicht alleine. Das Offizierskorps hatte sich Unterstützung beim Reiter- und Fanfarenkorps Mönchengladbach-Speick eingeholt, die den Majestäten ein Ständchen spielten. Zu den zahlreichen Gästen zählten auch das Königshaus aus Born und das Kaiserhaus aus Oebel. Gemeinsam konnte man den Königsbogen bewundern, liebevoll gestaltet und gearbeitet und nach Marinetradition des Königshauses mit blauen und weißen Papierrosen gekränzt.
Die prachtvolle Krone war vom Oebeler Kaiserpaar nicht nur zur Verfügung gestellt worden, sie hatten die Papierrosen auf selbst gefertigt und angebracht. Eindrucksvoll hatte das Königshaus an diesem Abend bewiesen, dass auch hier alle Vorbereitungen für das Schützenfest 2011 getroffen worden waren.
Einen würdigen Auftakt des Jubiläumsfestes erlebten die Brüggener dann am Freitagabend.
Vom Königshaus zogen die Schützen zum Friedhof.
Nach der Kranzniederlegung hielt Pfarrer Timotheus Eller eine feierliche Ansprache. Vom Friedhof zogen die Schützen zum Festzelt, wo mehr als 350 Gäste am Festbankett teilnahmen.
Unter den vielen Ehrengästen konnten unter anderem der Bundesschützenmeister Heinzgerd Dewies, Bezirkspräses Franz-Josef Cohnen, Bürgermeister Gerhard Gottwald, der stellvertretende Landrat Udo van Neer und der Landtagsabgeordnete Christian Weisbrich begrüsst werden.
In dem musikalisch von Pipe Major David Johnston begleiteten Programm konnte der Vorstand zahlreiche Gratulationen entgegen nehmen. Ehrenvorsitzender Erich Scholz skizzierte die Inhalte der Festchronik.
Für besondere Verdienste wurden geehrt:
Jugendverdienstorden in Bronze: Carina Ohlenforst, Marcel Genneper, Philipp Grotzke und Thomas Wirtz
Silbernes Verdienstkreuz: Hartmut Hommen und Kevin Simons
Hoher Bruderschaftsorden: Frank Schnabel und Hans Willy Wirtz
Sebastianus Ehrenkreuz: Helmut Kerren
Neben zahlreichen Gratulationen wurden dem Vorstand zum Jubiläum die Hochmeisterplakette des Bundes Historischer Deutscher Schützen, der Ehrenteller des Bezirks Schwalmtal-Brüggen sowie die Fahnen-Jubiläumsschleife und von MdL NRW Christian Weisbrich die Ehrenplakette des Landes Nordrhein-Westfalen überreicht.
Es folgte der Große Zapfenstreich vor der historischen Kulisse der Brüggener Burg. Ein eindrucksvolles und würdiges Ereignis zum Jubiläumsfest. Zum großen Zapfenstreich spielten das Trommlerkorps Einigkeit Bracht und der Instrumentalverein Kirchhoven unter Leitung von Heinz Gotzen auf. Den durch die Freiwillige Feuerwehr Brüggen unterstützen Großen Zapfenstreich führte Generalfeldmarschall Willi Inderdühnen perfekt durch.
Die Schätzungen der Verantwortlichen zur Zuschauerzahl schwanken zwischen 500 und 800. Besonders erfreulich war, dass die vor Ort befindlichen Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes nach dem Großen Zapfenstreich ohne Einsatz ihren Heimweg antreten konnten.
Starke Wolken und Sonnenschein wechselten am Schießplatz an der Brüggener Feuerwehr, als die Gäste eintrafen und der Bezirksverband Schwalmtal-Brüggen die Auslosung zur Schießreihenfolge der Schützenkönige durchführte. Zur Bewirtung der Gäste standen die Nachbarschaft vom Deichweg und die Brüggener Kevelaerpilger bereit. Der Start des Bezirksvogelschiessens war sehr gelungen, die Schützenkönige zeigten große Treffsicherheit. Dann musste jedoch nach unwetterartigen Regenschauern das Schießen für etwa eine halbe Stunde unterbrochen werden. Als das Schießen fortgesetzt werden konnte, zeigte sich schnell, dass der Holzvogel Wasser aufgesogen hatte und noch zäher geworden war. Mit dem 179. Schuss fiel nach einem fairen Wettkampf der Vogel. Neuer Bezirkskönig ist Werner van Lieberger von der St. Mauritius Bruderschaft Renneperstraße.
Durch die zwischenzeitlichen Regenfälle konnte der Zeitplan nicht eingehalten werden. Zudem blieb die Wetterlage wechselhaft. Nach Abstimmungen zwischen der St. Nikolaus Bruderschaft Brüggen, dem Bezirksverband Schwalmtal-Brüggen sowie mit Polizei und Feuerwehr wurde der geplante Zugweg verkürzt.
Mit Zugbeginn zeigte sich die Sonne und die uniformierten Teilnehmer, die zehn Musikzüge und die traumhaften Kleider von Königinnen und Ministerinnen legten beim Festumug einen besonderen Glanz auf den Brüggener Ortskern.
Am großen Festumzug nahmen mehr als 1.200 Schützen und Musiker teil.
Im Festzelt nahm Bezirksbundesmeister Franz Rosenberger unterstützt von Bezirkspräses Franz-Josef Cohnen die Proklamation der Bezirksprinzen und des Bezirkskönigs vor. Der bis dahin amtierende Bezirkskönig Walter Hinsen nutzte die Gelegenheit und skizzierte den aktuellen Sachstand zum Thema Bezirkssilber.
Nach den Anstrengungen des Tages mussten die Mitglieder der St. Nikolaus Bruderschaft Brüggen am Abend noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Die befreundeten Bruderschaften aus Born, Laar und Dilkrath sowie die Schützengesellschaften aus Essen und Boerholz-Alst waren mit starken Abordnungen erschienen. Die Band „Saturn“ zeigte sich in Topform und so konnte die Schützenfamilie einen stimmungsvollen Abend erleben.
Bereits um 08:00 Uhr wurden König Kevin Simons und Königin Anja sowie die Ministerpaare am Sonntagmorgen von der Bruderschaft an der Königsresidenz abgeholt. Nachdem Kevin Simons die Bruderschaft mit einer Ansprache begrüßt hatte, nahm er die Front ab. Danach wurden die befreundeten Bruderschaften aus Oebel und Overhetfeld zum gemeinsamen Kirchgang abgeholt.
Pfarrer Timotheus Eller hatte das Festhochamt unter das Thema des Dreifaltigkeitssonntags gestellt. Zum Umzug nach dem Festhochamt wurde ein besonderer Schützenzug formiert, den die ehemaligen Schützenkönige und Minister der St. Nikolaus Bruderschaft Brüggen bildeten.
Beim Frühschoppen im Festzelt wurden durch Bezirksfahnenschwenkermeister Thorsten Himmels und die Brüggener Jungschützenmeisterin Anne Kopp fünf Fahnenschwenker für mehrjährige aktive Teilnahme geehrt.
Fahnenschwenkerordnen in Bronze: Saskia Schnabel, Janina Gerhards und Meike Krüger
Fahnenschwenkerorden in Silber: Marcel Genneper und Markus Köppe
Als Brudermeister Thomas Krüger, der bis dahin alle Ehrungen am Freitag und Sonntag moderiert hatte, die Ehrungen für beendet erklären wollte, wurde ihm das Mikrofon entrissen. Nach einer Laudatio durch den Stellvertretenden Brudermeister Winfried Kopp wurde ihm vom Ehrenvorsitzenden Erich Scholz und Ehrenbrudermeister Karl-Heinz Mesterom als Anerkennung für besondere Verdienste um die Bruderschaft als 8. Würdenträger der Verdienstorden der St. Nikolaus Bruderschaft verliehen.
Am Nachmittag wurden König und Minister von der Bruderschaft in der Brüggener Klimp abgeholt. Nach dem Zug zum Nikolausplatz nahmen die Majestäten dort die Königsparade ab.
Dabei wurden sie unter anderem unterstützt vom Bundesschützenkönig 2005 Klemens Willms aus Heyen.
Nach einem Empfang des Königshauses mit zahlreichen Ehrengästen begann um 19.30 Uhr der Königs-Gala-Ball. Hier konnten die Bruderschaften aus Lüttelbracht-Genholt und Oebel-Gelagweg ebenso im Festzelt begrüßt werden, wie eine Abordnung der Brüggener Karnevalsgesellschaft. Schützenkönig Kevin Simons ist auch Präsident der Brüggener Karnevalisten.
Auf dem Zug von der Klimp zum Festzelt wurden der Bürgermeister Gerhard Gottwald und die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung abgeholt. Der Instrumentalverein Kirchhoven bildete den musikalischen Auftakt des Klompenballs. Bei einigen Stücken wurden sie vom Brüggener Ehrenvorsitzenden Erich Scholz und Ehrengeneralfeldmarschall Hans-Wilhelm Bonsels unterstützt. Später übernahm wieder Saturn das musikalische Regiment. König Kevin Simons und sein Hofstaat konnten sich über einige Einlagen freuen.
Der Marinezug, dem König, Minister und Königsadjutant angehören, brachte den Majestäten ein besonderes Ständchen.
Als Pastor Timotheus Eller dann im Festzelt sang, dass er wie Udo Jürgens noch niemals in New York war, hatte die Stimmung den Höhepunkt erreicht. Der Vorstand der St. Nikolaus Bruderschaft gratulierte den Roten Husaren beim Klompenball zum 30-jährigen Bestehen.
Mit ihren T-Shirts hatten die Mitglieder des Hofstaates beim Klompenball bereits das Motto des Dienstags ausgegeben: „Schützenkönig 2013 – Wer traut sich?“
Zum Auftakt des letzten Schützenfesttages 2011 spielten die Musiker des Trommlerkorps Bracht zur Weckrunde auf. Der Zug zum Vogelschuss wurde musikalisch vom Trommlerkorps Einigkeit Bracht und zum Erstaunen Vieler vom Musikverein Cäcilia Brüggen begleitet. Die Brüggener Musiker waren zum Jubiläum der St. Nikolaus Bruderschaft mit einer starken Mannschaft angetreten, obwohl sie eigentlich gar keine Festumzüge spielen. Nach einem Gebet und den Ehrenschüssen von Pfarrer Timotheus Eller, den Stellvertretern des Bürgermeisters, Anni Terporten und Andreas Bist sowie Bezirksbundesmeister Franz Rosenberger, Brudermeister Thomas Krüger und Ehrenvorsitzenden Erich Scholz wurde das Königsvogelschiessen freigegeben. Der Holzvogel erwies sich zäher als erwartet und so dauerte es bis zum 249. Schuss, bis er von der Stange fiel.
Schützenkönig Karl Langer und seine Minister Horst Remane und Manfred Offermanns konnten eine Vielzahl von Gratulationen entgegennehmen. Noch auf dem Schiessplatz ließ die Bruderschaft sie hochleben. Anschließend zog die Bruderschaft zum neuen Königshaus, wo Karl von Königin Sigrid und Horst und Manfred von den Ministerinnen Gaby und Hedi erwartet wurden.
Gemeinsam ging es dann zum Kränzer- und Krönungsball. Dieser Stand im Zeichen des noch amtierenden Schützenkönigs Kevin Simons und seines Teams. Der stellvertretende Brudermeister Winfried Kopp würdigte in seiner Ansprache die Verdienste der Majestäten in ihrer zweijährigen Amtszeit. König Kevin Simons bedankte sich für die Unterstützung, die er und seine Mitstreiter in ihrer Amtszeit erfahren haben. Besonders hob er dabei die Unterstützung durch die St. Petri Bruderschaft Oebel-Gelagweg, insbesondere des Kaiserpaares Günter und Ingrid Prillwitz, hervor. Für seine Rede erhielt er viel Beifall.
Zur Proklamation standen Thomas Krüger, Hartmut Hommen und Carsten Scholz vom Vorstand der St. Nikolaus Bruderschaft bereit. Königs- und Ministersilber wurden dem Team um Kevin Simons von den Schultern genommen und den neuen Amtsträgern überreicht.
Stadtjournal Brüggen – Vorbericht Schützenfest – Ausgabe Mai 2011
Statdtjournal Brüggen – Bericht Schützenfest – Ausgabe Juli 2011